Das Meerweh
Es gibt einen stillen Schmerz, zart und tief, der nur die trifft, die das Meer in seiner ruhigsten Zeit erlebt haben.
Wenn der Strand leer ist, der Wind die Gedanken bewegt und das Herz langsamer schlägt.
Es ist das Meerweh.
Keine Nostalgie. Keine Traurigkeit.
Es ist ein helles Fehlen, ein fernes Rufen, das durch geschlossene Augen dringt – wie das Rauschen der Wellen, das man im Inneren hört.
Wer im Winter am Meer spazieren geht, weiß es:
Da ist etwas Heiliges in diesen stillen Momenten.
Die tanzende Gischt, eine Möwe allein am Himmel, der salzige Duft, der den Kopf frei macht.
Das Meerweh kommt beim Abschied.
Wenn du den Sand in deinen Schuhen spürst, das Salz auf der Haut, und das Gefühl, dass etwas am Ufer geblieben ist.
Ein Teil von dir.
Vielleicht ist das die Wahrheit über das Meer:
Es ist nicht nur ein Ort. Es ist eine Verbindung.
Und jedes Mal, wenn du zurückkehrst, ist es da – unendlich, ruhig, treu.
Wie eine Liebe, die schweigt, aber nie vergeht.