Sergio Cammariere: Der Poet des italienischen Jazz
Sergio Cammariere: Der Poet des italienischen Jazz
Sergio Cammariere ist eine der elegantesten und feinfühligsten Persönlichkeiten der italienischen Musikszene. Als Pianist, Singer-Songwriter und Komponist hat er es verstanden, Jazz mit dem klassischen italienischen Liedgut zu verschmelzen und so einen unverwechselbaren, einzigartigen Stil zu schaffen. Seine Musik ist eine Reise durch feine Harmonien, tiefgründige Texte und eine seelenvolle Note, die jede seiner Darbietungen besonders macht.
Ursprünge und musikalische Ausbildung
Sergio Cammariere wurde am 15. November 1960 in Crotone geboren und zeigte schon in jungen Jahren eine starke Neigung zur Musik. Er zog nach Rom, wo er sich künstlerisch weiterentwickelte und mit bekannten Musikern und Jazzkünstlern zusammenarbeitete. Dabei entwickelte er eine persönliche Musiksprache, stark beeinflusst von Größen wie Keith Jarrett, Tom Jobim, Paolo Conte und der italienischen Cantautore-Tradition.
Der Durchbruch in Sanremo und die Anerkennung
Die große Öffentlichkeit lernte ihn 2003 kennen, als er mit dem Lied „Tutto quello che un uomo“ beim Sanremo-Musikfestival auftrat. Er belegte den dritten Platz und gewann den renommierten Kritikerpreis „Mia Martini“. Sein Auftritt am Klavier begeisterte durch Eleganz und Tiefe und offenbarte einen kultivierten, authentischen und anspruchsvollen Künstler.
Ab diesem Moment nahm seine Karriere Fahrt auf: Er veröffentlichte vielbeachtete Alben wie Dalla pace del mare lontano, Sul sentiero und Io. Jedes dieser Werke ist ein kleines Juwel, in dem sich Jazz, Bossa Nova, klassische Musik und Poesie vereinen.
Die Beziehung zum Jazz und zur Improvisation
Cammariere hat stets seine Liebe zum Jazz betont und ihn nicht nur als Musikstil, sondern als universelle Sprache verstanden. Seine Konzerte – oft mit hochkarätigen Jazzformationen – sind einzigartige Erlebnisse, die sich jeden Abend verändern: Improvisation steht im Mittelpunkt, ebenso wie der ständige Dialog zwischen Stimme, Klavier und Instrumenten.
Zusammenarbeiten und Filmmusik
Neben seiner Solokarriere hat Sergio Cammariere mit bekannten Künstlern aus der Musik- und Filmszene zusammengearbeitet. Er komponierte unter anderem den Soundtrack für La tigre e la neve von Roberto Benigni und arbeitete mit Künstlern wie Peppe Servillo, Gino Paoli und Fabrizio Bosso zusammen.
Ein Künstler außerhalb der Zeit
In einer Musiklandschaft, die oft von Schnelligkeit und Oberflächlichkeit geprägt ist, ist Sergio Cammariere eine wohltuende Ausnahme. Sein Zugang zur Musik ist tiefgründig und handwerklich – geprägt von Studium, Leidenschaft und einer außergewöhnlichen Sensibilität. Seine Lieder erzählen von Liebe, Einsamkeit, Träumen und Hoffnung, stets mit einem poetischen und aufrichtigen Blick.
Sergio Cammariere ist weit mehr als ein Liedermacher: Er ist ein Interpret der Seele, ein Architekt der Emotionen, ein Künstler, der die Schönheit als Ausdrucksform gewählt hat. Seine Musik kennt keine Zeit und keine Grenzen – und verzaubert weiterhin all jene, die bereit sind, mit dem Herzen zuzuhören.